Holdorfer Bilder - damals war`s

Auf dieser Seite werden wir alle 4-5 Monate alte Bilder von Holdorf und Umgebung einstellen und zwar Jahrgangs weise. Beginnen werden wir mit die Jahre 1955 - 1957. Sämtliche Bilder wurden seinerzeit vom OV-Fotografen Heinz Zurborg gemacht und uns freundlicher Weise von seiner Witwe zur Verfügung gestellt. Im Namen aller Heimatfreunde möchte sich der Heimatverein Holdorf e.V. ganz herzlich dafür bedanken.

Um sich in die einzelnen Jahre besser einzustimmen, werden wir einen kurzen Rückblick in die Jahre geben.


1955

Die Zeit der Besatzungsmächte ging zu Ende. Zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges existierten nun zwei eigenständige Staaten auf deutschen Boden, die sich in den Grundfesten voneinander unterschieden. Am 6. Mai trat die Bundesrepublik der NATO bei und die DDR wurde in den Warschauer Pakt eingebunden. Der Bundeskanzler Adenauer konnte den etwa 10.000 Kriegsgefangenen, die sich noch in sowjetischer Gefangenschaft befanden, zur Rückkehr in die Heimat verhelfen. Im Oktober kamen die ersten Spätheimkehrer. Aus Amerika kam der Film „Das verflixte siebte Jahr“. Mit ihm wurde Marilyn Monroe international berühmt. Legendär ist die Aufnahme, in der sie über dem U-Bahnschacht ihren Rock vor dem Fahrtwind zu halten versuchte. Und in Deutschland hatte „Was bin ich?“ seine Fernseh-Premiere, das Ratespiel mit Robert Lemke, das fast alle Deutschen heute noch in Erinnerung haben.

Und was war in Holdorf geschehen? Auch hier kamen die ersten Heimkehrer aus sowjetischer Gefangenschaft in die alte neue Heimat zurück.


1956-1957

 

In der Bundesrepublik herrschte inzwischen ein Mangel an Arbeitskräften. Um das Wirtschaftswunder weiter voran zu bringen, mussten ausländische Arbeiter angeworben werden. Die ersten Gastarbeiter kamen aus Italien und brachten ihre mediterrane Lebensart mit. Der befristete Arbeitsaufenthalt war allerdings unrealistisch. Die DDR hatte mit einer beständigen Auswanderungswelle zu kämpfen, durch die sie wertvolle Arbeitskräfte verlor. Um dem entgegen zu wirken, wurde ein ungesetzliches Verlassen des Landes unter Strafe gestellt. Das Wort "Republikflucht" war geboren. Es konnte die Menschen jedoch nicht derart schrecken, dass sie nicht weiterhin zahlreich in den Westen flüchteten, wo sie die Möglichkeit für ein freiheitliches-demokratisches Leben sahen.

 

In Holdorf kam auch das Wirtschaftswunder allmählich zum tragen. Es wurde gebaut. Arbeitskräfte waren hier noch genug vorhanden. Zumal hier etliche Flüchtlinge aus den Ostgebieten (Schlesien, Pommern, Ostpreußen) unterkamen. Die Bilder verdeutlichen diese Jahre.